Vom ersten Zahn an gehört Zähneputzen zur täglichen Routine für Sie und ihr Kind.
Ab etwa sechs bis acht Monaten bricht der erste Milchzahn durch, die anderen folgen nach.
Zunächst ist es Ihre Aufgabe die Zähne Ihres Kindes vielleicht nur mit einem Fingerüberzug, doch spätestens mit Ankunft der ersten Backenzähne mit einer weichen Kinderzahnbürste zu reinigen.
Ihr Kind wird im Laufe der Zeit lernen, seine Zähne unter Ihrer Anleitung mindestens zweimal täglich, morgens und abends selbst zu putzen. Sofern dies möglich ist, sollten die Zähne auch nach Naschen von Süßigkeiten geputzt werden.
Warum ist Zähneputzen bei Kindern so wichtig?
Werden die Zähne nicht geputzt, wird Karies entstehen, und zwar auch bei Milchzähnen. Dass kaputte Zähne Schmerzen und gefährliche Entzündungen verursachen, wissen wir wohl alle. Darum sollten Eltern bis etwa zum achten Lebensjahr der Kinder das Zähneputzen der Sprösslinge kontrollieren und auch nachputzen.
Wie lange müssen Kinder die Zähneputzen?
Die Zähne sollten zweimal täglich etwa zwei – drei Minuten geputzt werden. Damit Kinder ein Gefühl dafür bekommen, dass Zähneputzen eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und nicht schnell erledigt werden darf, können Eltern in normalem Tempo bis 15 zählen.
Ab wann sollte Zahnpasta benutzt werden?
Zahnpasta sollte erst eingesetzt werden, wenn das Kind sie nach der Zahnpflege gut ausspucken kann. Meist ist das erst im fünften Lebensjahr der Fall.
Ab der Geburt bis zum ersten Zahn sollte das Kind eine Tablette mit Vitamin D und 0,25 mg Fluorid bekommen, bei Bedarf aufgelöst in etwas Wasser.
Ab dem Zahndurchbruch bis zu 12 Monaten gibt es die Möglichkeit, ein- bis zweimal täglich Zähne putzen mit fluoridfreier Zahnpasta und einmal täglich eine Tablette mit Vitamin D und Fluorid (0,25mg) oder zweimal täglich Zähne putzen mit einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta und einer Tablette mit Vitamin D.
Zwischen einem und zwei Jahren wird weiterhin zweimal täglich mit einem reiskorngroßen Klecks fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt.
Ab dem zweiten Jahr sollten die Kinder zwei- bis dreimal täglich mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta putzen.
Wie bei anderen Mineralstoffen ist es auch bei Fluoriden ähnlich: Werden sie zu hoch dosiert, können sie schaden. Deshalb ist auch die Angst, Fluoride könnten Zähne und Knochen von Kindern bröckeln lassen, nicht grundsätzlich falsch. Vergiftungen sind jedoch nahezu unmöglich.
Bis etwa drei Jahre übernehmen die Eltern das Zähneputzen und dosieren auch die Zahnpasta, danach können Kinder langsam lernen, sich selbst die Zähne zu putzen. Die Eltern putzen dann nach.
Ist es schlimm, wenn Kinderzahnpasta verschluckt?
Machen Sie sich keine Sorgen, sollte Ihr Kind versehentlich eine Portion Zahncreme verschlucken. In den Mengen, die in Zahncremes verarbeitet sind, ist Fluorid völlig ungefährlich. Trotzdem sollte nach dem Zähneputzen die verbliebene Zahncreme ausgespuckt werden.
Wann sollten die Zähne geputzt werden?
Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen. So wird diese Routine fester Bestandteil des Tagesablaufs.
Morgens nach dem Frühstück: Um Milchzucker zu produzieren, brauchen Bakterien Nahrung und die bekommen sie erst, wenn wir etwas essen: Daher empfiehlt es sich die Zähne nach dem Essen zu reinigen.
Abends vor dem Schlafengehen: Sollte nicht geputzt werden, beginnt sich Plaque zu verhärten und auf Ihren Zähnen zu verkalken. Sobald das geschieht, kann er nicht mehr mit Zahnbürste und Zahnseide entfernt werden.
Trotz Zähneputzen Mundgeruch?
Für Mundgeruch bei Kindern ist eine schlechte Mundhygiene zuständig. Wenn Plaque und Speisereste nicht vollständig entfernt werden, haben die Bakterien im Mund etwas zu essen. Beim Essen setzen sie dann stinkende flüchtige Schwefelverbindungen frei.
Das hilft sofort gegen Mundgeruch:
Frische Kräuter und Gewürze.
Äpfel, Zitronen und Milch.
Wie sollen Kinder die Zähneputzen?
Zunächst werden mit kurzen Hin- und Herbewegungen alle Kauflächen geputzt. Dann werden die Außenflächen mit kreisenden Bewegungen geputzt. Die Zähne liegen dabei aufeinander, und es wird jeweils von der Mitte aus nach rechts und nach links geputzt.
Was tun, wenn das Kind sich nicht die Zähneputzen lässt?
Lenken Sie ihr Kind spielerisch ab. Suchen Sie Lieder aus, die Ihrem Kind gefallen und spielen Sie diese während des Zähneputzens. Es gibt auch spezielle Zahnputz-Songs. Sie können auch dazu tanzen. Wenn Ihr Kind sich weigert die Zähne weiter zu putzen, stellen Sie die Musik ab – es geht erst weiter, wenn Zahn für Zahn richtig geputzt wird.
Hei, dei, das – Zähneputzen, das macht Spaß.
Auf und ab und hin und her,
links und rechts und kreuz und quer.
Hei, dei, das – Zähneputzen, das macht Spaß.
Welche Zahnbürste für Kleinkinder?
Der Berufsverband der Kinderzahnärzte empfiehlt ab dem ersten Zahn eine Fingerhut-Zahnbürste aus Silikon oder eine Kinderzahnbürste mit kleinem Kopf, sehr weichen abgerundeten Borsten und einem rutschfesten Griff zu wählen.
Im Baby- und Kleinkindalter muss eine Zahnbürste regelmäßig gewechselt werden, spätestens alle sechs Wochen.
Für 3-Jährige ist eine elektrische Kinderzahnbürste für die Pflege von Kinderzähnen sicher, sofern die Eltern die Zähne putzen.
Wann muss ein Kind das erste Mal zum Zahnarzt?
Sobald die ersten Milchzähne durchbrechen, sollte der erste Zahnarztbesuch anstehen. Dieser erste Besuch dient lediglich dazu, dass sich Ihr Kind mit der Praxis vertraut machen kann und der Zahnarzt den aktuellen Zustand der Zähne bestimmen kann.
Wird bei einem Milchzahn gebohrt?
Sollte sich Karies eines der Zähnchen bemächtigt haben, muss diese zuerst entfernt werden, bevor die Füllung auf den Milchzahn kommen kann. Damit das auch präzise passiert, setzen Zahnärzte den Bohrer ein. Das kann aufgrund der freiliegenden Nervenbahnen sehr unangenehm werden.