Nikolausabend, Advent, Heiligabend …
Unsere Kinder lieben den Nikolausabend wegen der Süßigkeiten, die in ihren Stiefeln auf sie warten und ein Bummel über mindestens einen Weihnachtsmarkt mit all seinen lockenden Düften ist ein absolutes Muss – nicht nur für die Kinder. Doch auch zu Hause gibt es während der Feiertage genug Verführungen, die unseren Zähnen Schaden zufügen können.
Tipp 1: Wer liebt ihn nicht den fruchtig duftenden Glühwein? Obwohl Sie wissen, dass Rotwein und somit auch Glühwein die Zähne verfärben kann. Seit einigen Jahren gibt es auch weißen Glühwein. Lecker!
Aber dennoch sollten Sie auf die richtige Zahnpflege nicht verzichten.
Tipp 2: Plätzchen, Lebkuchen und allerlei süßen Naschereien kann man schon weit vor der Weihnachtszeit kaum entkommen. Sie lassen uns allzu gerne von der immensen Auswahl verführen? Leider enthalten Schokolade und gerade die weihnachtlichen Backwaren hohe Mengen an Zucker. Für Karies stehen dadurch alle „Türchen“ offen. Probieren Sie doch mal zuckerarme Varianten, geschmacklich stehen diese ihren süßeren Verwandten in kaum etwas nach.
Sie backen selbst? Versuchen Sie weniger Zucker zu nehmen und verwenden Sie stattdessen andere geschmackvolle Zutaten und Gewürze.
Tipp 3: Wer möchte schon ganz auf diese köstlichen und oft auch knusprigen Zuckerbomben verzichten? Dafür sind Omas Plätzchen auch einfach zu lecker. Allerdings ist nicht die Menge entscheidend für Ihre Zahngesundheit, sondern wie oft Sie in den Plätzchenteller greifen.
Bakterien im Mundraum ernähren sich durch den Zucker, den Sie zu sich nehmen und setzen dabei Säuren frei, die wiederum den Zahnschmelz angreifen. Etwa 30 Minuten dauert es, bis sich der Zahnschmelz nach so einer Süßigkeiten Attacke erholt, da unser Speichel neutralisierend auf die Säuren wirkt. Das Risiko, dass Ihr Zahnschmelz beschädigt wird, steigt, wenn Sie immer wieder in die Plätzchendose greifen, da sich der Zahnschmelz dann nicht erholen kann.
Lassen Sie die Plätzchendose nicht den ganzen Tag, sondern nur zu bestimmten Zeiten auf dem Tisch stehen, zum Beispiel zum Nachmittagskaffee. Dann dürfen Sie nach Herzenslust zugreifen.
Tipp 4: Was können Sie tun, wenn der Abend auf dem Weihnachtsmarkt mit seinen Verlockungen länger dauert? Das Zähneputzen findet dann erst Stunden später statt. Die Farbpartikel vom Glühwein jedoch können sich schon während dieser Zeit an den Zahnschmelz anhaften.
In diesem Fall kann ein zuckerfreies Kaugummi erste Abhilfe schaffen. Da dieser die Speichelproduktion anregt, sorgt er für eine schnelle Neutralisation der Säuren und Sie können den Abend auf dem Weihnachtsmarkt ungestört genießen.
Tipp 5: Da auch der Braten zur Weihnachtszeit gehört, bedenken Sie, dass ein fluoridiertes Speisesalz in der Zubereitung der Weihnachtsgerichte die Zahnsubstanz stärkt und Karies verhindert.
Auch Lebensmittel wie Bohnen, Linsen, Erdnüsse und selbstverständlich Fisch enthalten Fluorid und sind deshalb gut für die Zähne. Schwarzer oder grüner Tee am Nachmittag sind eine zahngesunde Alternative zum Kaffee, da auch diese Fluorid enthalten und den Zahnschmelz stärken. Ja, auch bei Tees kann es zu Verfärbungen kommen, aber Sie wissen doch nun, was Sie dagegen tun können. Zähne putzen!!
Was tun bei einem Zahnunfall?
Sollten Sie bereits Zahnschmerzen haben oder Ihr Zahnersatz nicht mehr richtig passen, gehen Sie vor den Feiertagen zum Zahnarzt.
Manche Zahnprobleme sind jedoch nicht vorhersehbar. Und Notfälle über die Feiertage sind keine Seltenheit.
Vor allem die zuckerhaltigen Leckereien über die Feiertage können dazu führen, dass sich Ihre Probleme noch verschlechtern. Leider haben Karies, Unfälle und Zahnschmerzen keine Feiertage oder Ferien und daher gibt es für Patienten auch an Weihnachten, Silvester oder Ostern keine Schonzeit.
Es kann schnell einmal passieren, dass ein Zahn beim Sport oder beim Essen von Nüssen, knackigem Gebäck oder der Bratenkruste abbricht. Und auch ein ausgeschlagener Zahn beim Sport, lässt sich unter Umständen noch retten, wenn umgehend gehandelt wird. Wickeln Sie den Zahn oder das abgebrochene Zahnstück in ein sauberes Tuch oder einen Behälter, der mit etwas H-Milch gefüllt ist. (Biomilch ist nicht geeignet) Und suchen Sie sofort ihre Zahnarztpraxis auf oder falls der Unfall während der Feiertage passiert, rufen Sie den Notdienst an. Die Feiertage werden immer von bestimmten Zahnärzten notärztlich abgedeckt.
Außerdem ist es dort auch möglich ein Provisorium anstelle der ausgeschlagenen Zahnwurzel einzusetzen, das nach den Feiertagen beim Zahnarzt Ihres Vertrauens durch bleibenden Zahnersatz ersetzt werden kann.
War ein Besuch beim Zahnarzt, aus welchen Gründen auch immer, vor den Feiertagen nicht möglich, gibt es Medikamente, die gegen Zahnschmerzen helfen:
- Ibuprofen
- Paracetamol
- Aspirin
Folgende Beschwerden bzw. Vorfälle gelten in aller Regel als zahnärztliche Notfälle, bei denen eine umgehende Behandlung erforderlich ist:
- Unfallverletzungen an Lippen, Zunge, Mund, Zähnen und Kiefer (z. B. ein ausgeschlagener oder abgebrochener Zahn, eine Kieferfraktur, eine stark blutende Wunde).
- Akute Infektionen mit und ohne Fieber (z. B. eine Zahnwurzelentzündung, Zahnfleischentzündung oder ein Kieferabszess mit „dicker Backe“ und schlimmen Zahnschmerzen).
- Über den Feiertag auftretende Nachblutungen nach der Oralchirurgie (z. B. nach dem Zahnziehen, einer chirurgischen Zahnentfernung, dem Einsetzen eines Implantats).
- Starke Zahnschmerzen nach dem Verlust oder der Beschädigung von Zahnersatz (z. B. herausgefallene Füllung, abgebrochene Krone, Schäden an einer Brücke oder Prothese).
In der Hoffnung, dass Sie weder uns noch einen Notarzt besuchen müssen, wünschen wir Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!