– gegen Zahnschmerzen sogar einige.
Wer kennt das nicht – Zahnschmerzen spät abends, am Wochenende oder wenn der Zahnarzt im Urlaub ist? Eine Tablette und gut? Das muss nicht immer sein Gegen Zahnschmerzen sind einige Kräutlein gewachsen. Zumindest temporär können diese den Schmerz zu lindern und beruhigend gegen eine Entzündung am Zahnfleisch und der Mundschleimhaut einwirken.
Selbst die Neandertaler wussten anscheinend um deren Wirkung. An fünf Neandertalern fand man 50000 Jahre alte Reste von Kamille und Schafgarbe an den Zähnen.
Allerdings ersetzen diese Kräuter die fachkundigen Hände des Zahnarztes nicht. Gerne dürfen Probleme mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch aber unterstützend mit den heilenden Kräften der Natur behandelt werden.
Der Salbei kommt ursprünglich aus Gebirgen in Südeuropa. Jedoch gedeiht er auch in warmen Gegenden Mitteleuropas sehr gut.
Wer kennt den Salbei nicht als Halsschmerzbekämpfer in Hals- und Hustenbonbons? Sänger schwören auf Salbei, um Heiserkeit und Kehlkopfentzündungen zu behandeln.
Durch seine antibakterielle Wirkung hilft Salbei Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischentzündungen zu reduzieren. Einfach den Mund mit Salbeitee ausspülen. Bevor die Zahnbürste erfunden wurde war Salbei die natürliche Zahncreme. Man wickelte sich ein Salbeiblatt um den Zeigefinger und massierte damit Zähne und Zahnfleisch. Auf diese Weise ließen sich Zahnfleischbluten verhindern, Bakterien abtöten und Zahnbeläge entfernen. Zudem wurde das Zahnfleisch gestärkt und der Atem erfrischt.
Knoblauchrauke
In der Küche kann die Knoblauchrauke mit ihrem knoblauchartigen, leicht pfeffrigen Geschmack vielseitig verwendet werden. Das eher unscheinbare Wildkraut, das stark nach Knoblauch riecht, liefert wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und dient sogar heute noch mitunter als Heilpflanze.
Im Mittelalter kam das „Knoblauchskraut“ sowohl bei der inneren als auch äußeren Behandlung diverser Beschwerden zum Einsatz. Die Heilwirkung beruht vor allem auf den enthaltenden Senfölglykosiden, Saponinen sowie einigen ätherischen Ölen. Bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums wie zum Beispiel Zahnfleischentzündung wirken diese Inhaltsstoffe vor allem antibakteriell, schleimlösend, harntreibend und leicht wundheilend.
Ein gutes Mittel zum Gurgeln um Zähne und Zahnfleisch zu festigen. Das Kauen der frischen Blätter soll sogar der Entstehung von Karies entgegenwirken. Übrigens bleibt der typische Knoblauchatem aus.
Eibisch
Nicht nur der Neandertaler nutzte die Kräuter vermutlich zu Heilzwecken sondern auch der griechische Arzt Hippokrates.
Es sind die Schleimstoffe, die den Eibisch heilsam machen.
Meist werden die Wurzeln in pflanzlichen Mitteln verwendet, da in diesen eine höhere Konzentration der Substanzen enthalten ist. Gelangen die Schleimstoffe auf die Schleimhaut in Mund, Rachen, Hals und Magen, haften sie sich wie ein schützender Film auf die wunden Stellen. Ist die Schleimhaut bei einer Erkältung im Rachen gereizt und entzündet, dämpft Eibisch trockenen Reizhusten und lindert Heiserkeit. Auch bei leichten Entzündungen der Magenschleimhaut kann Eibischwurzel helfen.
Eibisch-Hustensaft oder -Sirup ist ziemlich dickflüssig, daher verbleibt er länger vor Ort und eignet sich bei Husten besser als ein Tee.
Wichtig!!!
Diabetiker sollten den hohen Zuckergehalt von Eibischwurzeln beachten.
Da die Schleimstoffe die Aufnahme von anderen Arzneimitteln in den Körper beeinträchtigen können, sollten Sie Eibisch möglichst nicht zusammen mit anderen Medikamenten einnehmen.
Kamille
Als eine der wertvollsten Heilpflanzen gilt die Kamille, da ihre Auszüge besonders entzündungshemmend wirken.
Die wichtigsten Wirkstoffe in Kamilleblüten sind ätherisches Öl, Flavonoide und Cumarine. Im ätherischen Öl sind cyclische Sesquiterpene wie alpha-Bisabolol vorhanden. Diese Inhaltstoffe hemmen nicht nur das Wachstum von Bakterien und Pilzen, sie stimulieren auch das Immunsystem.
Sämtliche Entzündungen im Mund lassen sich durch eine Behandlung mit Kamillenextrakt heilen. Schmerzhafte Aphthen und entzündetes Zahnfleisch heilen durch die beruhigenden Eigenschaften der Pflanze schneller. Selbst Zahnschmerzen können durch Kamillenspülungen vorübergehend gelindert werden. Allerdings sollte man zur Karies-Versorgung den Zahnarzt aufsuchen.
Frauenmantel
Zwar ist der zarte Frauenmantel für seine Wirkung bei Frauenleiden bekannt, doch er hilft auch bei Zahnbeschwerden. Der hohe Gehalt an Gerbstoffen sorgt für eine adstringierende, also zusammenziehende Wirkung. Damit die Heilkraft des Krautes in alle Regionen in Mund und Rachen gelangt, verwendet man es als kräftiger Tee zum Gurgeln. Bei Entzündungen des Rachens sowie Halsschmerzen, Zahnfleischbluten und offenen Stellen in der Mundschleimhaut kann der Frauenmantel die Symptome lindern und beim Abheilen der Wunden unterstützen.
Thymian
Kochrezepte der Provence kann man sich ohne Thymian kaum vorstellen. Doch der Thymian kann nicht nur als interessante Gewürzpflanze punkten, sondern ist auch als Heilpflanze der reinste Tausendsassa. Das ätherische Öl des Thymians setzt sich aus unterschiedlichen Substanzen zusammen, beispielsweise das hochwirksame Thymol und das mildere Linalool. Es gibt kaum ein Einsatzgebiet, in dem der Thymian nicht helfen könnte. Seine größte Stärke liegt jedoch in seiner heilsamen Wirkung auf die Atmungsorgane. Aktuellen Untersuchungen zufolge wirkt er nicht nur gut gegen Viren und Bakterien, er soll auch das Wachstum von Pilzen hemmen. Deshalb wird Thymian zur Behandlung von Husten, Erkältung und Entzündungen der oberen Atemwege angewandt.
Tee: Übergießen Sie einen Teelöffel Thymiankraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser und lassen sie den Tee fünf Minuten ziehen. Um die Wirkung noch zu verstärken können Sie den Tee mit Honig süßen. Trinken Sie diesen Tee in kleinen Schlucken und lassen Sie auch den Dampf des Tees auf sich wirken.
Als Dampfbad desinfiziert er die Atmungsorgane und erleichtert die Atmung.
Gewürznelke
Das ätherische Öl der Nelke, des Eugenol, bekämpft Bakterien und Viren, wirken betäubend und krampflösend gegen Zahnschmerzen und Schleimhautentzündungen der Mund- und Rachenregion. Man kann es beispielsweise nach einer Behandlung oder weil ein Nerv gereizt ist.
Bei Zahnschmerzen kann man zur Schmerzlinderung etwas Nelkenöl mithilfe eines Wattestäbchens auf die schmerzende Stelle im Mundbereich auftragen und einwirken lassen. Sie können aber auch ein bis zwei Gewürznelken auf den schmerzenden Zahn legen und darauf beißen. Ist das nicht möglich, eine Nelke zwischen die Backe und dem betreffenden Zahn schieben. Das Kauen der Gewürznelke setzt zusätzlich ätherisches Öl frei. Die Nelken so lange im Mund behalten, bis sie sich fast auflösen. Dann ausspucken oder schlucken.
Das lindert nicht nur den Schmerz sondern beugt auch Infektionen vor.
Eichenrinde
Durch den hohen Anteil an Gerbstoffen ist die Rinde der Eiche ein wertvolles Heilmittel für Entzündungen im Mundraum wie Zahnfleischblutungen, Aphten – auch als Aften bekannt, Entzündungen im Rachenraum, Mundsoor und andere Pilze im Mundraum bekannt. Die Gerbstoffe verändern die Zusammensetzung der Schleimhäute und machen sie unempfindlicher für Keime (Bakterien, Viren, Pilze und andere unfreundliche Zeitgenossen) die sich irgendwo an einer Schleimhaut des Körpers festgesetzt haben.
Für einen Eichenrinden-Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel Eichenrinde mit einer Tasse kaltem Wasser und lässt das Wasser mit der Eichenrinde zusammen aufkochen. Den Eichenrindentee lässt man drei bis fünf Minuten kochen.
Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken täglich ein bis drei Tassen trinken oder auch nur damit gurgeln.
TIPP DES MONATS:
Käse legt sich auf die Zähne und bildet eine Art Schutzschicht, die ziemlich lange auf den Zähnen liegen bleibt und Säuren fernhält. Egal für welche Sorte Sie sich entscheiden – Käse enthält Kalzium und Phosphat. Wertvolle Mineralstoffe also, die zur Stärkung des Zahns benötigt werden. Sie können sogar kleine Schäden am Zahnschmelz reparieren.
Und wie immer gilt – gründlich kauen.