Juni 2022: Dentinhypersensibilität – Schmerzempfindliche Zähne

Dentinhypersensibilität – Schmerzempfindliche Zähne

Endlich Sommer und endlich wieder Mal ein Eis beim Bummel durch die Straßen der Stadt oder in einem Straßencafé genießen.

Autsch! Und da ist er auch schon, der Schmerz, der einem die Freude darüber vermiest.

Wussten Sie, dass mehr als die Hälfte der deutschen Erwachsenen unter empfindlichen Zähnen leiden?

Durch Zahnfleischrückgang liegen die Zahnhälse frei. Reize durch Heißes oder Kaltes, Süßes oder Saures, Salziges und sogar ein kalter Luftzug, werden nun direkt an den Zahnnerv weitergeleitet und können so einen blitzartigen Schmerz im Zahnbereich auslösen.

Dentin ist die wichtigste Bausubstanz des Zahnes. Es gibt dem Zahn seine Form, Farbe und Stabilität. Im Inneren befindet sich die Pulpa, ein Hohlraum in dem kleinste Nerven und Gefäße verlaufen. Von hier aus wird das Dentin von feinsten Dentintubuli (Kanälchen) durchzogen. Diese streben von innen nach außen, versorgen den Zahn mit Nervenästchen und Zellausläufern.

Normalerweise wird der Zahnhals vom Zahnfleisch bedeckt. Weicht dieses jedoch zurück, wird der Zahnhals freigelegt. Somit ist er nicht oder nur wenig von schützendem Zahnschmelz bedeckt. So entsteht über die Kanälchen im Dentin eine direkte Verbindung zum Zahnnerv. Der Zahn reagiert auf Reize aller Art mit Schmerzen.

Zahnkrankheiten

Oftmals sind auch Zahnkrankheiten wie Parodontitis oder eine tiefgreifende Zahnfleischentzündungen Ursache für schmerzempfindliche Zähne. Ihr gesamter Zahnhalteapparat kann sich durch mangelnde Mundhygiene und der sich dadurch ansammelnden Bakterien entzünden. Diese Entzündung zeigt sich in einer Rötung und Schwellung des Zahnfleisches. Zieht sich dann das entzündete Gewebe allmählich von den Zahnhälsen zurück, führt dies zu schmerzempfindlichen Zahnhälsen.

Bei einem entzündungsfreien Zahnfleischrückgang kann dieser – ab einem Schweregrad 3 – auch von einem Schwund des Kieferknochens im betroffenen Bereich begleitet werden.

Die Gründe sind vielfältig und reichen von natürlichem Alterungsprozess bis hin zur falschen Zahnputztechnik.

Die richtige Zahnputztechnik

Putzen Sie Ihre Zähne mit sanftem Druck von rot nach weiß. Bei zu hohem Druck, besonders im Zahnhalsbereich, könnte sonst der Zahnschmelz abgetragen und die notwendige Schutzschicht beschädigt werden, was zur Folge hätte, dass es sich zurückzieht.

Dann sollten Sie sich auf den Zahnarztstuhl begeben

Leider halten viele Patienten die Schmerzen lieber aus, statt zum Zahnarzt zu gehen, das kann allerdings ziemlich unangenehm werden.

  • Zahnfleischbluten
  • Zahnfleischrückgang
  • Lockere Zähne
  • Zahnfrakturen

Was macht der Zahnarzt?

Er versiegelt die Oberfläche der freiliegenden Zahnhälse mit Medikamenten oder dünnflüssigen Kunststoffen. Bereits eine einmalige Anwendung verschließt die Tubuli und verhindert das Auftreten weiterer Schmerzen.

Einen ausgehöhlten Zahnhalsbereich oder keilförmigen Defekt wird er mit einer kleinen, unsichtbaren Kunststofffüllung verschließen. Auf diese Weise wird nicht nur der unangenehme Reize vom Dentin ferngehalten, auch der Zahn bekommt seine ursprüngliche Form zurück.

Sollte es sich um einen starken Zahnfleischschwund handeln, möglicherweise kombiniert mit einem Knochenrückgang, was häufig bei Patienten mit Parodontitis vorkommt, kann durch eine chirurgische Maßnahme das Zahnfleisch wieder an die ursprüngliche Stelle zurückversetzt werden. Dieser Eingriff lindert zwar die Schmerzempfindlichkeit der Zähne, doch auch die Ursache sollte behandelt werden. Beispielweise durch das Erlernen der richtigen Zahnputztechnik, das Tragen einer Aufbissschiene bei nächtlichem Zähneknirschen oder die Therapie von Fehlstellungen oder Parodontitis.

Und was können Sie selbst tun?

Benutzen Sie die richtige Zahnbürste mit weichen oder mittelharten Borsten. Harte Borsten greifen Zahnfleisch und Zahnschmelz an. Da sich auf den Borsten viele Bakterien ansammeln, die Zahnerkrankungen hervorrufen können, sollten Sie Ihre Zahnbürste regelmäßig wechseln.

Verwenden Sie eine spezielle Zahnpasta für sensible Zähne. Diese Zahnpasten beinhalten Fluoride und andere Wirkstoffe zur Desensibilisierung. Da diese Inhaltsstoffe die Zahnhälse ummanteln, helfen sie die natürliche Schutzschicht Ihrer Zähne zu kräftigen und somit der Schmerzempfindlichkeit Ihrer Zähne entgegenzuwirken.

Verzichten Sie auf Weißmacher-Zahnpasten, da die enthaltenen Schleifkörper Ihre Zähne zusätzlich angreifen und beschädigen.

Verwenden Sie eine Mundspülung für sensible Zähne, da diese auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind und Bakterien schonend entfernen.

Zur Linderung der Überempfindlichkeit Ihrer Zähne tragen auch fluoridhaltige Gelees bei. Einmal wöchentlich angewendet, helfen sie dabei den Zahnschmelz zu härten und freiliegende Zahnhälse zu schützen. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt. Er hilft Ihnen dabei, die passenden Produkte für Ihre Zahnpflege zu finden.

Außerdem besteht bei stark schmerzempfindlichen Zähnen die Möglichkeit, Ihre Zahnhälse durch einen Lack bei Ihrem Zahnarzt versiegeln zu lassen. Die freiliegenden Zahnhälse werden durch diesen speziellen fluoridhaltigen Lack verschlossen und mit Kunststoff ummantelt. Nicht nur eine Reduzierung des Schmerzempfindens ist die Folge, die Zähne werden auf diese Weise auch vor Zahnkrankheiten geschützt.

Erfolgreiche Veranstaltung im Haus der Wirtschaft

Unsere Veranstaltung am 18.05.2022 war ein voller Erfolg. Besucher konnten sich auf den überaus interessanten Vortrag unserer Referentin Frau Dr. Margit Seibold freuen.

Die nächste Veranstaltung ist bereits in Planung und wir freuen uns schon jetzt auf Ihr zahlreiches erscheinen.